Die Unterscheidung verzahnter fluvialer und kolluvialer Sedimente mittels Korngrößen-Endmemberanalysen
Autoren
- Vincent Adler
- Anne Köhler
- Christoph Zielhofer
- Hans von Suchodoletz
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hans.von.suchodoletz [at] uni-leipzig.de
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Institution
Institut für Geographie, Universität Leipzig
Abstract
Fluviale und kolluviale Sedimente sind in gegenüber externen Einflüssen hochsensiblen lössbedeckten Landschaften Mitteleuropas wertvolle Archive der holozänen Landschaftsgeschichte: Während fluviale Sedimente großer und mittlerer Flusseinzugsgebiete v.a. klimatische Informationen enthalten, ist die Bildung von Hangkolluvien überwiegend vom Menschen gesteuert. Im Falle einer guten Kopplung zwischen Hang und Gerinne können im Verzahnungsbereich von Hochflutsedimenten und kolluvialen Bodensedimenten potenziell von Datierungsfehlern unabhängige relative Chronologien der Reaktion beider Systeme auf externe Einflüsse erstellt werden. Lössbürtige Kolluvien und Hochflutsedimente können aufgrund ihrer Ähnlichkeit im Gelände oft jedoch nur schwer voneinander unterschieden werden, so dass die Erstellung verzahnter Stratigraphien dann nur mit großen Unsicherheiten möglich ist. Aufgrund der ähnlichen Sedimenteigenschaften erzielen auch geochemische Ansätze (z.B. XRF-Analysen) oder gesteinsmagnetische Analysen (z.B. magnetische Suszeptibilität) zur Unterscheidung dieser Sedimente nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse. Im Gegensatz dazu enthalten Korngrößendaten Informationen über die unterschiedlichen Transportdynamiken fluvialer und kolluvialer Sedimente, da diese Prozesse mit ihren charakteristischen Transportenergien zu unterschiedlichen Korngrößensortierungen führen. Daher sollten Korngrößendaten auch die Unterscheidung geochemisch ähnlicher fluvialer und kolluvialer Sedimente in lössbedeckten Landschaften ermöglichen.
Dieses Poster präsentiert die Ergebnisse stratigraphischer Untersuchungen entlang einer Catena im Verzahnungsbereich von Hochflutsedimenten und Kolluvien am Rande der Aue der Weißen Elster im Altenburg-Zeitzer-Lösshügelland südlich von Zeitz. Neben feldstratigraphischen Befunden wurden zur Unterscheidung fluvialer und kolluvialer Sedimente gesteinsmagnetische Messungen sowie statistische Endmemberanalysen von Korngrößendaten mittels des R-packages EMMAgeo durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass mittels statistischer Korngrößen-Endmemberanalyse die Differenzierung beider Sedimenttypen deutlich verbessert werden konnte. Daher könnte diese Methode in Zukunft bei geochemisch sehr ähnlichen Sedimenteigenschaften eine wertvolle Hilfe bei der Erstellung miteinander verzahnter fluvialer und kolluvialer Stratigraphien darstellen