Burnt building structures on the Bernstorf hill (Upper Bavaria, Germany) – an integrated research

Autoren

  • Vanessa Bähr 1
  • Barbara Eichhorn 1
  • Maren Gumnior 1
  • Astrid Röpke 2
    • astrid.roepke [at] uni-koeln.de

Institutionen

1 Institut für Archäologische Wissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt

2 Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität zu Köln

Abstract

Kombinierte archäologische, geoarchäologische und archäobotanische Untersuchungen ermöglichen die Differenzierung bronzezeitlicher und eisenzeitlicher Baustrukturen am Bernstorfer Berg (Oberbayern, Deutschland).

Am bekanntesten ist die bronzezeitliche verbrannte Befestigung, sie gehört zu sogenannten “vitrified forts”, die europaweit verbreitet sind. Die Bauelemente unterscheiden sich in ihrem Korngrößenspektrum und wie die archäobotanischen Analysen zeigen, auch in ihrer Zusammensetzung der enthaltenen Phytolithe (opales Silizium). Eine Hauptquelle sind die Poaceae. Während das verbrannte Material der bronzezeitlichen Mauer natürlich gemagert ist und gut mit den Gehalten der benachbarten kolluvialen Lagen übereinstimmt, besitzt das eisenzeitliche einen höheren Feinanteil in der Korngröße und ist unterschiedlich in seiner Phytolithkomposition. Es enthält entweder keine Phytolithe oder welche, die auf Getreidedrusch hinweisen. Damit ist es möglich, die verbrannten Stücke in Wand und Verputz zu unterscheiden. Beim Verputz handelt es um eine intentionelle Magerung. Zusätzlich bieten die Phytolith-Analysen Informationen über die Vegetation im Umfeld und es können Reste eines fossilen Bodentyps von kolluvialen Ablagerungen abgetrennt werden. Zukünftige Untersuchen sollen zeigen, ob Phytolithe bei verbrannten Strukturen einen Einfluss auf die Vitrifzierung (partielle Verschmelzung) haben können.