Metall, Steine, Scherben und Holz: Bronze- und eisenzeitliche Landschafts- und Siedlungsgeschichte der Nördlichen Frankenalb

Autoren

  • Katja Kothieringer
    • katja.kothieringer [at] uni-bamberg.de
  • Timo Seregély

Institution

Universität Bamberg

Abstract

Die Nördliche Frankenalb im Mainbogen zwischen Bayreuth und Bamberg muss während der Bronze- und Eisenzeit (ca. 2100 – 30 v. Chr.) zeitweise recht dicht besiedelt gewesen sein. Dies belegen nicht nur zahlreiche Grabmonumente jener Zeit, sondern auch befestigte Höhensiedlungen (z.B. Staffelberg bei Bad Staffelstein) sowie Ritualorte (z.B. Hohler Stein bei Schwabthal, Rothensteine bei Stübig) auf der Jurahochfläche. Wie auch in anderen deutschen Mittelgebirgsregionen sind jedoch ländliche Siedlungen und Gehöfte, die das Rückgrat des damaligen Siedlungs- und Nutzungssystems gebildet haben müssen, bisher kaum nachgewiesen. Ziel unseres Projekts ist die modellhafte Rekonstruktion bronze- und eisenzeitlicher Siedlungsmuster und Nutzungsstrategien einer Mittelgebirgsregion am Beispiel des Einzugsgebiets der Weismain (Lkr. Lichtenfels, Oberfranken) anhand archäologischer und geoarchäologischer Befunde.

Ausgehend von der Hypothese, dass die Jurahochfläche während der Bronze- und Eisenzeit landwirtschaftlich und zu Siedlungszwecken genutzt wurde, wird erstmals in einer Mittelgebirgsregion gezielt nach metallzeitlichen Siedlungs- und Nutzungsspuren gesucht. Da anzunehmen ist, dass seit der ackerbaulichen Nutzung des Untersuchungsgebiets die Landschaft durch Veränderung der Vegetation und damit durch Erosion stark überprägt wurde, werden sowohl die Hochflächen als auch die Täler der Alb mittels gängiger archäologischer und geoarchäologischer Methoden detailliert untersucht. Dabei gelang bereits der archäologische Nachweis metallzeitlicher Siedlungsaktivitäten sowohl in den Tallagen als auch auf den Hochflächen. Zudem konnten an mehreren Standorten, die in der Nähe von Wasserquellen wie auch Grabhügeln liegen, vor allem in Spornlage der Jurahochflächen Kolluvien dokumentiert werden, die Holzkohle-, Rotlehm- und Keramikfragmente enthalten und in die Mittelbronze- und Urnenfelderzeit datieren. Die Ergebnisse erster Sondagegrabungen, weiterführender Analysen der Kolluvien sowie anthrakologischer und archäobotanischer Analysen zur Vegetationsrekonstruktion werden auf der Tagung präsentiert.